Tauwetter ist Sauwetter.

Mmh, also wenn ich so aus dem Fenster schaue, wünsche ich mir doch ein wenig den Schnee zurück… Ich fürchte das war es wohl mit dem (schönen) Winter. Noch mal als Erinnerung ein paar Shots der letzten verschneiten und eiskalten Wochen:

BirdCircle of Icy GrassWinter Shots-2Winter Shots-3Snow NoseBauerbach in the SnowWinter Shots

© Katja Bozarth. All rights reserved.

Bekenntnisse eines Kartenmuffels

Es ist wohl eine der ironischen Wendungen des Lebens, dass ich, bekennender Kartenmuffel und fanatischer Email- und Facebook-Fan, angefangen habe, Karten zu verkaufen: Ich war immer die Person, die sich ums Kartenschreiben gedrückt hat (im Zweifelsfall auch einfach mal ein post-it auf ein Geschenk geknallt hat – jepp, forschtbar, ich weiß), es aber unglaublich toll fand, eine schöne Karte mit lieben Grüßen zu erhalten – wer findet das auch nicht toll? Viele Karten, die ich in den letzten Jahren erhalten habe, kann man noch immer an unserer Pinnwand bewundern und ich weiß bei jeder Karte, von wem sie stammt und zu welchem Anlass sie geschickt wurden.

Fazit: Karten kriegen? Suuuper! Karten schreiben? Och nöö….

Woran lag das nun? Vielleicht an meiner Bequemlichkeit, wenn es darum ging,  mal wieder einen Stift in die Hand zu nehmen, eine Aktivität die seit der Schulzeit mehr und mehr in Vergessenheit geriet? Wahrscheinlich. Seit Facebook sowieso – es war immer so viel einfacher und bequemer ein paar nette Zeilen auf Facebook zu schreiben, anstatt eine Karte zu kaufen, zu schreiben und zu verschicken…

Was hat sich nun auf einmal geändert (ich vermute mal, Ihr habt Euch schon gedacht, dass sich was geändert hat, gelle)?

Seitdem ich nun plötzlich ein Dutzend Kartons mit meinen eigenen Karten im Arbeitszimmer stehen hatte, ertappte ich mich auf einmal ständig dabei, Karten zu verschicken oder ein paar liebe Geburtstagsgrüße auf einer meiner Postkarten einem Geschenk beizulegen: Die Antwort ist also recht simpel (sorry, Hallmark!): Ich fand bisher einfach keine Karte individuell bzw. schön genug, viele Grußkarten fand ich sogar sehr langweilig… Erschwerend hinzu kam, dass  ich ehrlich gesagt generell keine Karten mit Schriftzug mag. Letzteres machte es für mich als Kartenmuffel nicht einfacher, wenn ich mal wieder eine Karte im Supermarkt gekauft habe (ich senke mein Haupt in Scham an dieser Stelle…). Die letzten Karten, die ich wirklich toll fand, waren die IKEA-Karten mit den Quietsche-Entchen drauf (jepp! Kennt die noch jemand?), und die waren leider schnell verschickt. Und IKEA ist auch definitiv zu weit weg von Marburg, um mal schnell zum Kartenkaufen zu fahren (Marburg braucht ein IKEA!). Oder kennt Ihr die Schwarz-Weißpostkarten mit den starken Frauen? Ich habe die mit Pipi Langstrumpf und Miss Marple an der Wand hängen. Wie so oft in meinem Leben als Ästhetin kam es also in erster Linie auf das Motiv an. Und naja, was soll ich sagen, ist ja eigentlich klar, dass man seine eigenen Motive mag, oder? 😉

Jedes Mal wenn ich jetzt eine Karte schreibe, freue ich mich. Ich freue mich, dass ich mir Zeit nehme, um einer für mich wichtigen Person ein paar Zeilen zu schreiben. Ich freue mich, dass ich weiß, dass die Karte für den Empfänger etwas besonderes ist und viel mehr Wert hat als eine kurze Facebook-Nachricht (nimm dies, Zuckerberg!). Und ich freue mich natürlich auch, weil ich stolz auf meine Karten bin (so, jetzt ist es raus, die Wahrheit kommt ans Licht!).

Wie so vieles in unserer modernen Welt, haben wir durch unsere schnelllebige, bequeme, High-Speed-Internet-dominierende Lebenswelt auch ein Stück an Schönheit verloren. Und Langsamkeit. Wir hetzen oft durch unseren Alltag und nehmen uns zu wenig Zeit für die Menschen in unserem Leben – ich ertappe mich oft selbst dabei mal wieder zu hetzen und Sachen nochmal schnell-schnell zwischen Tür und Angel zu erledigen (meistens mehrere gleichzeitig, is‘ doch logisch). Schade eigentlich, oder?  Insofern werde ich jetzt einer alten Freundin für ihren handgeschriebenen Brief (!) danken, über den ich mich so sehr gefreut habe. Natürlich mit einer Karte.

© Katja Bozarth 2013. All rights reserved.

Postkarten jetzt auch bei DaWanda!

***UPDATE: Ihr könnt die Karten jetzt direkt hier auf meiner Webseite unter dem Menüpunkt „Shop“ kaufen *****

 

Alle meine Postkarten (inklusive des neuen Wintermotivs!) gibt es ab sofort beim deutschen DaWanda! Hier der Link zu meinem Shop:

http://de.dawanda.com/shop/KatjaBozarthPhotography

Ich habe auf meiner DaWanda-Seite auch einige Produktshots hinzugefügt, Ihr könnt so z.B. sehen, wie die Karten gerahmt aussehen. Schaut doch mal rein, ich freu mich!

Liebe Grüße und noch einen tollen Tag!

Die Kunst des (alltäglichen) Sehens

Es gibt wahrscheinlich nichts schwierigeres, als als Fotograf das Neue im Alltäglichen zu finden und zwar immer und immer wieder, jeden Tag. Um nicht aus der Übung zu kommen, stelle ich mir ab und zu selbst verschiedene kleine Aufgaben, um mein Sehen und meine Aufmerksamkeit zu schulen.

Die Idee zu der unteren Collage habe ich aus einem meiner Lieblingsfotobücher erhalten: „Visual Poetry“ von Chris Orwig, für das ich an dieser Stelle unbedingt einmal Werbung machen muss. Orwig ist warhscheinlich der inspirierenste Fotografie-Lehrer, den ich kenne. Er ermuntert in seinen Büchern, seinen eigenen Weg zu finden und zu verfolgen und appeliert oft an das Schlichte, aber Kraftvolle in Bildern. Alle seiner Bücher sind über Amazon erhältlich (deutscher Titel: „Der inspirierende Augenblick“).

Es ging in der Schilder-Aufgabe darum, möglichst viele Schilder in der näheren Umgebung (in meinem Fall Marburg-Bauerbach) zu finden, zu fotografieren und dann die besten zu einer Collage zusammenzufügen. Ich bin an drei verschiedenen Vormittagen also rausgegangen und war wie so oft, wenn ich mit meiner Kamera unterwegs bin, verblüfft über die Vielfalt an Schildern, an denen man sonst ohne sie groß zu beachten vorbeiläuft und sie höchstens unterbewusst wahrnimmt, da man in der Alltagshektik verlernt hat, wirklich aktiv zu sehen.

Ich habe Fotos für die Collage ausgewählt, die meiner Meinung nach am meisten Charakter haben, wie „Uschis Preiskiller“ oder „Tonis Wurstladen“. Aber auch den kuriosen Aufkleber „Kein Eis für Nazis“ (einer Aktion  der Linken) oder die Plakette vom „Verschönerungsverein Bauerbach“ wollte ich auf jeden Fall mit reinnehmen.

Das Schöne an dieser Aufgabe war für mich zu sehen (im wahrsten Sinne des Wortes), dass Schilder auch den Charakter eines Ortes ausdrücken können und eben nicht nur genormte, allerorts gültige „Massenware“ sind und dass es auch im Bereich des Allgemeinen das Besondere und Kuriose gibt.

Signs Collage© Katja Bozarth 2012